Montag, 20. Oktober 2014

Wie das Leben so spielt, Part 1

Das in Amerika die Uhren anders ticken als in Deutschland, liegt nicht nur an der Zeitverschiebung, sondern, wenn man es mal jetzt nicht wörtlich nimmt, vor allem an der Mentalität der Amerikaner. Mal ist das ganz lustig, was dabei rumkommt und da in der letzten Zeit leider nicht so viel Spannendes passiert ist und auch mein Fahrrad einwandfrei funktioniert, habe ich mir was Neues überlegt: Lustige Fakten rund um den Alltag und Dinge, die mich einfach zum Schmunzeln bringen.
Diese Beiträge werden vermutlich nicht so lang, aber ich wollte einfach die Durststrecke beenden und außerdem brauche ich was, um mich vor meiner Projektarbeit zu drücken. :)


So here we go: Lustige Alltagsfakten, Take One


Klappe, die 1: 
Der Briefträger kommt hier nicht auf dem Fahrrad oder zu Fuß, nein der kommt mit dem Auto. Selbst in einer Großstadt, wie Boise wird die Post per Postauto ausgeliefert. Dieses ist an für sich schon ziemlich witzig. Ein kleiner kastenförmiger Wagen, der das Lenkrad auf der rechten Seite hat. Der Grund ist relativ einfach: Bequemlichkeit und damit man nicht bei jedem Briefkasten aufstehen muss. So kann sich ganz bequem aus dem Fenster lehnen und die Post einfach einwerfen. Die deutsche Bequemlichkeit in Perfektion! Das müssten wir mal unseren Briefträgern vorschlagen. Die Deutsche Post könnte sich auf DEN Streik schlechthin einstellen... . 


Klappe, die 2:
Der Gebrauch der Heizung. Sobald die Temperatur unter 20 Grad fallen wird aus der leichten Polarbrise, die durchs Haus geht eine stramme Sahra Luft. Zunächst riecht es zwar so, als wenn man das Haus einfach abbrennen würde, da Staub und Co. nun verb(r)annt werden, aber anschließend kann man bei den eisigen Temperaturen, mit denen man es hier ja durchaus im Frühherbst zu tun hat, bequem in shorty Shorts und Top rumlaufen. Man neigt ja gerne mal vom einen Extremum ins Andere

Klappe, die 3.:
Das Football in Amerika der Nationalsport überhaupt ist, weiß man eigentlich. Man kann es ungefähr auf die gleiche Stufe setzen wie die Deutschen und ihr geliebter Fußball. Was ich
allerdings noch nie gehört habe ist, dass jemand in Deutschland eine Urlaubstag dafür opfert, um sich auf das Spiel seiner Lieblingsmannschaft vorzubereiten. In Amerika ist das vollkommen normal. Mein Arbeitskollege ist seit heute morgen 9 Uhr auf dem Parkplatz am Boise State Football Stadium und beteiligt sich am Tailgaiting. Grillen, chillen, Kasten killen und das für ein normales College Footballspiel. Ich lass es mal so dahingestellt. In diesem Sinne "Go Broncos"


Klappe, die 4.:
Was wäre ein Blogartikel bei mir ohne mein Fahrrad?! Richtig, komplett langweilig. 
I.d.Regel haben die Fahrräder in Amerika keine Klingel. Warum werdet ihr euch jetzt fragen und da möchte ich mal behaupten: Zurecht! 
Nun ja, die Amerikaner haben sich natürlich auch hierfür etwas hervorragend cleveres ausgedacht, um diesen Missstand, den wir Deutschen als vollkommen indiskutabel empfinden, entgegen wirken zu können. Möchte ein Fahrradfahrer eine Gruppe von Fußgängern überholen, wir nicht geklingelt, weil wegen geht ja nicht, sondern es wird gerufen: On your left (zu Deutsch: zu eurer linken) . Dann gibt es, wie so oft im Leben zwei Möglichkeiten: 
a) Die Füßgänger gehen brav zur Seite, winken freundlich und wünschen dir einen schönen Tag. 
b) Die Füßgänger sind ignorant und gehen nicht zur Seite. Auch an dieser Stelle gibt es wieder mehrere Möglichkeiten
         1. Man ruft nochmal und hofft, dass die Gruppe nicht zu den tauben unter uns gehört
         2. Man fährt sie über den Haufen.
         3. Man wartet gedulig bis die Damen und Herren hier Bratär.. Astralkörper zur Seite bewegen. 

Egal wie man es macht: Ganz ausgereift ist diese Lösung jedenfalls nicht und hat sich damit einen Platz in meiner Liste reglich verdient :) 

Klappe, die 5. :
Verkehrsregeln gehören zu den Regeln in Amerika, die am kreativsten ausgelegt werden können. Wie sagte mein Arbeitskollege noch letztens? Sie gelten nur dann, wenn ein Cop in der Nähe ist. Kinder wie wahr wie wahr und gerade für mich als eins der eher schwächeren Glieder im Verkehrsteilnehmersystem ein großer Nachteil. Wir Deutschen sind ja Dank Schilderwald und Autobahn enorm verwöhnt. Mein absoluter Favorit ist hierbei "right on red": Wenn man dann in Amerika an einer roten Ampel steht, rechts abbiegen möchte, dann geht das einfach, trotz der roten Ampel... Freunde der Nacht, da würde unser Verkehrsminister  Dobrindt weinend in den Wald rennen und so schnell nicht wieder kommen. Das die Unfallquote an solchen Knotenpunkten im Allgemeinen eher höher ist, ist durchaus nachvollziehbar für uns Deutsche. Ein Amerikaner regt sich dann noch auf wenn ein Fußgänger vor ihm bei grün (!!) über die Straße will. Herrlich, ich sollte mich mal mit meinem Klappstuhl an die große Kreuzung setzen und dem munteren Treiben zugucken. Das ist ja schon immer witzig, aber ein paar Stunden lang ist das sicherlich besser als Kino. Kommt auf die To-Do Liste!

Klappe, die 6. :
Letzter Punkt auf meiner Liste ist heute die Schnelldiät meiner Gastgeberin, bzw. Diäten im Allgemeinen. Ich glaube, Amerika ist nicht nur weltgrößter Konsument von FastFood, sondern auch von Light Produkten jeglicher Art. Das Low Carb, No Carb und hasse nicht gesehen als Trend Diäten momentan der absolute Hit sind, ist bei machem Wissenstand durchaus nachvollziehbar. Nehmen wir an dieser Stelle als Beispiel meine Gastgeberin Denise, bei der ich wohne. 
Denise ist 48 Jahre alt, hat 1 missratenen Sohn, einen Mann der auf den Ölfeldern in North Dakota arbeitet und sie hast Boise, weil ihr die Stadt zu klein ist. Gut, sie kommt aus San Diego und hatte dort den Strand direkt vor der Tür aber ich sage mal sooo schlimm ist Boise jetzt auch nicht. Aber back to topic: Denise hatte letzte Woche Besuch von ihrer Sister-in-Law und da wurde ordentlich geschlemmt: Pizza beim All-you-can eat, Burger und Co haben ordentlich zugeschlagen und Denise mal eben 7 Pfung zulegen lassen. Eine stramme Leistung für eine Woche. Da natürlich dann direkt das schlechte Gewissen angekrochen kommt, wird jetzt wieder 1 Woche lang radikal No-Carb gemacht, weil in 2 Wochen ja der liebe Ehemann nach Hause kommt. Auf den Effekt bin ich ja gespannt aber genau sowas ist sinnbildlich für das Essverhalten der meisten Amerikaner. Daher ist die Nachfrage nach Diet Coke, kalorienreduzierter Sahneeiscreme und Co. natürlich so enorm groß. Frei nach dem Motto: "Einmal das das BigMac Menü mit Mayo, aber mit einer Cola Light, wegen der Figur. "



So, das war es erstmal für heute mit meinen lustigen Fakten. Ich bin schon wieder fleißig sammeln und glücklicherweise muss ich dafür nur mit offenen Augen durch die Welt laufen :) 

In diesem Sinne, schöne Woche euch allen und lasst euch nicht unterkriegen. Hat der Fahrradgott ja bis jetzt mit mir auch nicht geschafft! 



                                    To be continued!!



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