Mittwoch, 29. Oktober 2014

Wie das Leben so spielt, Part 2

So, es ist wieder Zeit. Ich bin genug mit offenen Augen durch die Gegend gelaufen und habe Anregungen gesucht, um euch wieder eine Liste präsentieren zu können, mit Fakten, die ich persönlich wirsch aber auch witzig finde.

Das die Amerikaner in Sachen Verkehr und Verkehrsregeln durchaus Abenteuerlich drauf sind habe ich ja bereits während meiner letzten Aufzählung erwähnt. Leider hat sich während der vergangenen Woche auch nichts großartig getan, was habe ich auch erwartet?!
Was mir allerdings noch auf gefallen ist, ist zum einen die Motorradfahrer. Wir allen kennen sie aus den diversen Roadtrip Filmen, die Harley Fahrer von der berühmten Route 66, aber ist euch mal aufgefallen, dass die keine Helme tragen?! Nie? Ich meine gut, in Hollywood ist da was anderes, da fällt man in Schaumstoff, wenn man mal von Motorrad kippt, aber hallo, wir befinden uns hier in der Realität, #Reallife. Yolo und soetwas sollten hier eigentlich nicht so wörtlich genommen werden.
Vorweg gesagt: Es gibt keine einheitliche Helmpflicht in den USA, aber wir wissen ja alle, dass so ein Lederkopftuch im Falle eines Falles sich magisch aufbläst und eine Art Panzer um den Kopf bildet... Manchmal bin ich doch ganz froh, dass ich  mich gegen den Beruf des Rettungsfliegers entschieden habe, muss ich mir sowas nicht ansehen, wenn so ein armseliges Lederkondom versucht die Gehirnreste zusammenhalten, die sich nach dem Aufprall auf der Straße verteilen.... LUCKY ME!! ( Gosh i´ve missed that! :) )
Also falls es noch nicht deutlich war: Ich verstehe es nicht, dass es a) keine eindeutige Helmpflicht gibt und b) das es überhaupt hier noch Länder gibt, die keine Helmpflicht haben.


Drive in, Drive throughs... ich glaube in Amerika gibt es kein Geschäft und keine Institution, wo man nicht mit seinem besten Freund dem Autocar vorfahren kann. Mein persönliches Highlight ist die Bank. Während in Deutschland alle immer die Angst haben, jemand könnte evt. die Geheimzahl am Geldautomaten ausspähen, ist das in Amerika erstmal relativ anzusehen. Der Umgang mit persönlichen Daten ist ja sowieso erstmal ein anderer. Man hat von jedem Supermarkt, jedem Drogiermarkt und allen möglichen Klamottenläden eine Membercard, um immer die besten Prozente zu bekommen. Hallo Werbepost, hallo Spammails, herzlich willkommen! Hier sind meine Daten, viel Spaß!
Bei der Bank ist das ähnlich: Man fährt wirklich in einen Drive in vor, nur das dort statt wie bei McDonalds der lustige Kassierer ein Geldautomat auf einen wartet. Ich  Fuchs habe mir den Spaß natürlich nicht nehmen lassen und bin mit dem Fahrrad da durch gefahren. Ist eigentlich nichts anderes, als ein normaler Geldautomat, nur das man nicht mehr aus dem Auto steigen muss bzw. vom Fahrrad absteigen muss.
Bequemlichkeit at its best.


Speaking of. Wie läuft das eigentlich in Deutschland mit der Vergabe Nutzungserlaubnisse für Behindertenparkplätze ab? Ihr wisst schon, die Parkplätz, auf die sich Hinz und Kunz und besonders King Karl gerne drauf stellen, wenn sie "nur mal ebend" etwas aus dem Supermarkt brauchen. Dadurch das die Parkplätze immer strategisch am günstigsten und nächsten zum Eingang liegen, werden sie oft für solche "Spontaneinkäufe missbraucht. Die eigentlichen Menschen, die auf diese Sonderparkplätze angewiesen sind, haben dann halt Pech gehabt, weil King Karl muss jetzt wirklich noch eben den Vodka und den Sixxer für heute Abend holen. Man kennt das ja leider...

Nun ja, auch in Amerika gibt es solche behinderten Parkplätze, aber erstens gibt es die wie Sand am Meer und zweitens hat ungefähr jeder eine Erlaubnis, um darauf zu parken. Bei manchen kann ich es ja nachvollziehen, bei anderen würde ein wenig "Exercise Parking" durchaus nicht schaden. Wie sagt meine Mama doch immer? "Der Wind bläst keine dicken Fürte"Ach Mama, wie Recht du hast, und trotzdem werden solche Menschen bevorteilt, in dem sie in der ersten Reihe parken dürfen. Wie gemein. Selbst mein Fahrradständer ist weiter weg vom Eingang...



Halloween steht vor der Tür:

  • Die Kinder drehen jetzt schon durch, weil bald wieder der Süßigkeitenvorrat aufgefüllt wird
  • Eltern geben hunderte und tausende von Dollars aus, um das Haus "hübsch" herzurichten und die kleinen ja schön aussehen zu lassen
  • Die Eltern beschweren sich darüber, wie viel Geld sie jedes Jahr für die Süßigkeiten ausgeben. 


Und was mach ich? Ich habe einen neuen Buddy gefunden und freue mich, jeden Tag darüber, die ganzen geschmückten Häuser zu sehen. Ich habe ja schon überlegt, ob ich mich auch verkleiden soll und um die Häuser ziehen soll, aber ich habe mein Winnie Pooh Kostüm zu Hause vergessen. Mit den anderen Kostümen gehe ich einfach nicht mehr als 10 Jährige durch. Die 1.86 m sind doch etwas verräterisch. Also kein Halloweenumzug für mich :( 







Die Amerikaner versuchen ja wirklich sich in Sachen Umwelt zu verbessern. Hybrid Autos schleichen immer häufiger an mir vorbei, es gibt ganze Vororte, die über Erdwärme ihr Warmwasser- und Heizungssystem laufen haben... Man muss wirklich sagen: Sie geben sich Mühe, aber eine Sache kriegen sie glaube ich niemals hin: Recycling...
Als ich in mein Zimmer Anfang September eingezogen bin, hat mich Denise auch mit den "Trash Rules" vertraut gemacht. Witzig daran ist: Ich bin die Einzige, die sich daran hält, ihren Müll zu trennen, wobei das auch wieder übertrieben ist. Ich trenne Plastik und Papier. Organisches wird zusammen mit dem Allgemeinen Plastikmüll entsorgt. Traumhaft und daher ist es nicht ganz verwunderlich, dass die Recycling Tonne immer ziemlich leer ist.


So, ich habe zwar noch ein paar mehr Fakten aber leider keine Zeit mehr. Ich mache mich nämlich gleich auf zum Flughafen um nach Colorado zu fliegen. "Langweilig, fliegen kann jeder" , werden sich jetzt sicherlich einige denken, aber ich muss leider die Zeit im Flieger zum Lernen nutzen und bei 14 Stunden alleine Autofahren ist nicht viel mit lernen. Also ab in den Flieger und ab nach Colorado.
Ich hoffe ja wirklich, ich kriege keinen Schneesturm ab. Darauf habe ich wirklich noch gar keine Lust. Herbst ja, Blizzard nein.. Außer einen Blizzard von Dairy Queen, den würde ich nehmen :) 

In diesem Sinne: Euch allen ein schönes, schauriges Halloween. Feiert ordentlich und erschreckt die kleinen Kinder nicht so doll. 
Und Omi? Die freuen sich sicherlich sehr über die gepackten Päckchen mit Süßigkeiten, aber eins möchte ich auch haben. :) Zur Not hole ich auch noch mein Kostüm raus und klingel im Winnie Pooh Kostüm bei dir an!



        




  To be continued... 



Montag, 20. Oktober 2014

Wie das Leben so spielt, Part 1

Das in Amerika die Uhren anders ticken als in Deutschland, liegt nicht nur an der Zeitverschiebung, sondern, wenn man es mal jetzt nicht wörtlich nimmt, vor allem an der Mentalität der Amerikaner. Mal ist das ganz lustig, was dabei rumkommt und da in der letzten Zeit leider nicht so viel Spannendes passiert ist und auch mein Fahrrad einwandfrei funktioniert, habe ich mir was Neues überlegt: Lustige Fakten rund um den Alltag und Dinge, die mich einfach zum Schmunzeln bringen.
Diese Beiträge werden vermutlich nicht so lang, aber ich wollte einfach die Durststrecke beenden und außerdem brauche ich was, um mich vor meiner Projektarbeit zu drücken. :)


So here we go: Lustige Alltagsfakten, Take One


Klappe, die 1: 
Der Briefträger kommt hier nicht auf dem Fahrrad oder zu Fuß, nein der kommt mit dem Auto. Selbst in einer Großstadt, wie Boise wird die Post per Postauto ausgeliefert. Dieses ist an für sich schon ziemlich witzig. Ein kleiner kastenförmiger Wagen, der das Lenkrad auf der rechten Seite hat. Der Grund ist relativ einfach: Bequemlichkeit und damit man nicht bei jedem Briefkasten aufstehen muss. So kann sich ganz bequem aus dem Fenster lehnen und die Post einfach einwerfen. Die deutsche Bequemlichkeit in Perfektion! Das müssten wir mal unseren Briefträgern vorschlagen. Die Deutsche Post könnte sich auf DEN Streik schlechthin einstellen... . 


Klappe, die 2:
Der Gebrauch der Heizung. Sobald die Temperatur unter 20 Grad fallen wird aus der leichten Polarbrise, die durchs Haus geht eine stramme Sahra Luft. Zunächst riecht es zwar so, als wenn man das Haus einfach abbrennen würde, da Staub und Co. nun verb(r)annt werden, aber anschließend kann man bei den eisigen Temperaturen, mit denen man es hier ja durchaus im Frühherbst zu tun hat, bequem in shorty Shorts und Top rumlaufen. Man neigt ja gerne mal vom einen Extremum ins Andere

Klappe, die 3.:
Das Football in Amerika der Nationalsport überhaupt ist, weiß man eigentlich. Man kann es ungefähr auf die gleiche Stufe setzen wie die Deutschen und ihr geliebter Fußball. Was ich
allerdings noch nie gehört habe ist, dass jemand in Deutschland eine Urlaubstag dafür opfert, um sich auf das Spiel seiner Lieblingsmannschaft vorzubereiten. In Amerika ist das vollkommen normal. Mein Arbeitskollege ist seit heute morgen 9 Uhr auf dem Parkplatz am Boise State Football Stadium und beteiligt sich am Tailgaiting. Grillen, chillen, Kasten killen und das für ein normales College Footballspiel. Ich lass es mal so dahingestellt. In diesem Sinne "Go Broncos"


Klappe, die 4.:
Was wäre ein Blogartikel bei mir ohne mein Fahrrad?! Richtig, komplett langweilig. 
I.d.Regel haben die Fahrräder in Amerika keine Klingel. Warum werdet ihr euch jetzt fragen und da möchte ich mal behaupten: Zurecht! 
Nun ja, die Amerikaner haben sich natürlich auch hierfür etwas hervorragend cleveres ausgedacht, um diesen Missstand, den wir Deutschen als vollkommen indiskutabel empfinden, entgegen wirken zu können. Möchte ein Fahrradfahrer eine Gruppe von Fußgängern überholen, wir nicht geklingelt, weil wegen geht ja nicht, sondern es wird gerufen: On your left (zu Deutsch: zu eurer linken) . Dann gibt es, wie so oft im Leben zwei Möglichkeiten: 
a) Die Füßgänger gehen brav zur Seite, winken freundlich und wünschen dir einen schönen Tag. 
b) Die Füßgänger sind ignorant und gehen nicht zur Seite. Auch an dieser Stelle gibt es wieder mehrere Möglichkeiten
         1. Man ruft nochmal und hofft, dass die Gruppe nicht zu den tauben unter uns gehört
         2. Man fährt sie über den Haufen.
         3. Man wartet gedulig bis die Damen und Herren hier Bratär.. Astralkörper zur Seite bewegen. 

Egal wie man es macht: Ganz ausgereift ist diese Lösung jedenfalls nicht und hat sich damit einen Platz in meiner Liste reglich verdient :) 

Klappe, die 5. :
Verkehrsregeln gehören zu den Regeln in Amerika, die am kreativsten ausgelegt werden können. Wie sagte mein Arbeitskollege noch letztens? Sie gelten nur dann, wenn ein Cop in der Nähe ist. Kinder wie wahr wie wahr und gerade für mich als eins der eher schwächeren Glieder im Verkehrsteilnehmersystem ein großer Nachteil. Wir Deutschen sind ja Dank Schilderwald und Autobahn enorm verwöhnt. Mein absoluter Favorit ist hierbei "right on red": Wenn man dann in Amerika an einer roten Ampel steht, rechts abbiegen möchte, dann geht das einfach, trotz der roten Ampel... Freunde der Nacht, da würde unser Verkehrsminister  Dobrindt weinend in den Wald rennen und so schnell nicht wieder kommen. Das die Unfallquote an solchen Knotenpunkten im Allgemeinen eher höher ist, ist durchaus nachvollziehbar für uns Deutsche. Ein Amerikaner regt sich dann noch auf wenn ein Fußgänger vor ihm bei grün (!!) über die Straße will. Herrlich, ich sollte mich mal mit meinem Klappstuhl an die große Kreuzung setzen und dem munteren Treiben zugucken. Das ist ja schon immer witzig, aber ein paar Stunden lang ist das sicherlich besser als Kino. Kommt auf die To-Do Liste!

Klappe, die 6. :
Letzter Punkt auf meiner Liste ist heute die Schnelldiät meiner Gastgeberin, bzw. Diäten im Allgemeinen. Ich glaube, Amerika ist nicht nur weltgrößter Konsument von FastFood, sondern auch von Light Produkten jeglicher Art. Das Low Carb, No Carb und hasse nicht gesehen als Trend Diäten momentan der absolute Hit sind, ist bei machem Wissenstand durchaus nachvollziehbar. Nehmen wir an dieser Stelle als Beispiel meine Gastgeberin Denise, bei der ich wohne. 
Denise ist 48 Jahre alt, hat 1 missratenen Sohn, einen Mann der auf den Ölfeldern in North Dakota arbeitet und sie hast Boise, weil ihr die Stadt zu klein ist. Gut, sie kommt aus San Diego und hatte dort den Strand direkt vor der Tür aber ich sage mal sooo schlimm ist Boise jetzt auch nicht. Aber back to topic: Denise hatte letzte Woche Besuch von ihrer Sister-in-Law und da wurde ordentlich geschlemmt: Pizza beim All-you-can eat, Burger und Co haben ordentlich zugeschlagen und Denise mal eben 7 Pfung zulegen lassen. Eine stramme Leistung für eine Woche. Da natürlich dann direkt das schlechte Gewissen angekrochen kommt, wird jetzt wieder 1 Woche lang radikal No-Carb gemacht, weil in 2 Wochen ja der liebe Ehemann nach Hause kommt. Auf den Effekt bin ich ja gespannt aber genau sowas ist sinnbildlich für das Essverhalten der meisten Amerikaner. Daher ist die Nachfrage nach Diet Coke, kalorienreduzierter Sahneeiscreme und Co. natürlich so enorm groß. Frei nach dem Motto: "Einmal das das BigMac Menü mit Mayo, aber mit einer Cola Light, wegen der Figur. "



So, das war es erstmal für heute mit meinen lustigen Fakten. Ich bin schon wieder fleißig sammeln und glücklicherweise muss ich dafür nur mit offenen Augen durch die Welt laufen :) 

In diesem Sinne, schöne Woche euch allen und lasst euch nicht unterkriegen. Hat der Fahrradgott ja bis jetzt mit mir auch nicht geschafft! 



                                    To be continued!!



Montag, 13. Oktober 2014

You must plan to be spontaneous.

kurzer Einschub an dieser Stelle: Ich habe es leider nicht geschafft, diesen Beitrag in der vergangenen Woche hochzuladen. Ich hatte ihn schon fertig geschrieben, allerdings fehlten noch die Bilder und da die Arbeit etwas die Überhand genommen hat, kommt er erst jetzt. Entschuldigt, ich habe bereits die Schokolade für diese Woche aus dem Essensplan verbannt. Erscheint mir als eine gerechte Strafe....





Kinder, es gibt Tage im Leben, da ist man einfach etwas verrückt. Es gibt Tage, da ist man völlig normal und es gibt solche Tage wie Donnerstag, wo man einfach mal völlig am Rad dreht. 
Während ich aus Deutschland die ganze Zeit lustige Feierfotos bekommen habe, weil Freitag ja Feiertag war, saß ich frohen Mutes im Büro und habe mich von meiner Motivation treiben lassen. Diverse "Out of Budget" Reisen wurden geplant, fast gebucht und dann vom Verstand über den Haufen geworfen, weil das Geld ja doch nicht reichte.
Das Haupthaus der Ranch
Die Projektarbeit für die Uni wurde geöffnet, gelesen und nicht weiter beachtet, irgendwie war also alles beim Alten… Und dann geschah es: Ich bekam eine Mail aus Colorado, mal wieder. Seit ich mein Auslandsjahr dort verbracht habe, habe ich dort einen „Brieffreund“, den ich dort kennengelernt habe. Er und seine Familie betreiben eine Art Freilicht Museum (White Mountain Tradining Post, welches sich mit dem Thema Indianer im San Luis Valley befasst. Zudem besitzen sie auch noch eine große Range mit vielen Pferden, die vor allem während der Jagdsaison immer wieder Anlaufstelle für Jäger aus aller Welt ist, die sich von dort aus aufmachen, um jagen zu gehen.
So viel zum Hintergrund der ganzen Geschichte, nun aber zum Wesentlichen. Normales Prozedere: Mail öffnen, lesen antworten ABER dieses Mal war es anders. Elisha war gerade vom Archery Hunting ( Auf Deutsch Jagt mit Pfeil und Bogen, aber das hört sich doof an) zurück gekommen und hatte natürlich mal wieder nichts getroffen. Er hatte ein paar Fotos gemacht von den Bergen, in denen sie jagen waren und auf einmal überkam es mich: Ich muss nach Colorado, jetzt sofort. Die Berge, die Menschen, alles fehlt mir so sehr und auch wenn mir Boise wirklich gut gefällt, aber irgendwie ist mir das doch für Amerika zu groß. Ich bin das einfach nicht gewohnt. Für mich darf das nächste Haus auch einfach mal 1 Meile entfernt sein, das ist vollkommen in Ordnung, solange ich die Berge direkt in meiner Nähe habe und das habe ich hier leider nicht.
Nun gut, ich Dickschädel saß also nun um 10 Uhr am Donnerstag im Office, voll am Rotieren, wie ich am besten und am schnellsten nach Colorado kommen könnte. Folgende Optionen taten sich mir auf:
·        Beamen
o   Auch wenn wir uns im 21. Jahrhundert befindet, habe ich von dieser Möglichkeit leider noch nichts gehört und konnte sie somit nicht wahrnehmen
·        Flug buchen bis Denver und einen Mietwagen nehmen und dann bis in Valley zu fahren. Kostenpunkt: ca. $500 für Hin- und Rückflug + ca. $120 für den Mietwagen ohne Sprit.
o   Da ich leider nicht zu den oberen 10.000 gehöre, war diese Option relativ schnell abgehakt.
·        Auto mieten und 1300 km (ein Weg wohlgemerkt!) nach Colorado runterdüsen. Kostenpunkt: Mietwagen ca. $120 plus ca. $250 an Sprit ( hatte ich so kalkuliert)
o   Beste Option trotz der langen Strecke, Kompromisse muss man ja immer eingehen, nicht wahr?

So, ein Autocar sollte es nun also sein. In den USA als 21 Jährige ein Auto mieten zu wollen ist erstmal ein Abenteuer, dank der sogenannten Young Drivers Fee. Diese Gebühr wird für alle Fahrer unter 25 erhoben und soll für ein verantwortungsvolleres Fahrverhalten mit Autos sorgen. Die Controverse die dabei zum frühzeitigen Führerscheinerwerb mit durchschnittlich 16 Jahren besteht, sehen wohl einige nicht so eng. So viel sei gesagt: Die Idioten auf der Straßen sind nicht die jungen Leute, sondern vorallem die LKW Fahrer und die Leute um die 35, aber dazu später mehr.

Ich hatte mich nun also für ein Auto entschieden, zögerte allerdings noch etwas, die Reservierung zu tätigen. Die Route an sich war wirklich nicht schwer zu fahren, größtenteils Interstate und dann hinterher halt über den Pass ins Valley, aber 14 Stunden Autofahrt sind doch etwas heftig. Elisha antworte auf meine völlig euphorisch verfasste „Ich komme euch dieses Wochenende besuchen und du kannst nichts dagegen machen“ Mail irgendwie nicht und so ein bisschen mulmig war mir ja trotzdem immer noch.

Naja, lange Rede kurzer Sinn: Punkt 18.30 saß ich einem kleinen schnuckeligen Fiat 500 Sport. Süßes Auto und für mich alleine genau richtig vor allem hatte der kleine einfach mal überhaupt keinen Durst hatte. Meine Benzinrechnungen waren also völlig aus der Luft gegriffen, was im Endeffekt bedeutete, dass ich mit knapp 120 Euro so viel Sprit gekauft habe, dass ich 2600km gefahren bin. Meeeeeeeeeega, kein Wunder, dass hier immer noch die ganzen riesen Benzinschleudern rumfahren, wenn 1l Benzin umgerechnet ca. 1 Euro kostet.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen bis Grand Junction, Colorado zu fahren. Das liegt, laut Google Maps, ungefähr auf der Hälfte, rein zeitlich gesehen. Leider habe ich die Abkürzung zur I70 rüber nach Colorado verpasst und so bin ich mitten in der Nacht in Fillmore, Utah eingekehrt um von dort aus am nächsten Tag arbeiten zu können und im Anschluss die Reise fortzusetzen. Dieser Umweg lohnte sich allerdings in zweierlei Hinsicht dann doch.
a)     Während des Frühstücks in meinem Hotel wurde ich mal wieder Zeuge der amerikanischen Feinfühligkeit für Weltpolitik.
b)     Entlang der Interstate 70 gibt es ganz viele Aussichtspunkte über verschiedene Canyons und wunderbare Naturschauspiele.

Einige Bilder, die ich auf der I70
gemacht habe
Insgesamt war es also dann doch nicht so schlimm, dass ich 1 Stunde länger fahren musste.

Abends um 22 Uhr bin ich dann endlich in Colorado angekommen. Habe ich nicht vorher mal darüber geschrieben, wie bescheuert man sein muss, solange Strecken zu fahren? Naja, ich zähle mich jetzt mal offiziell zu diesen Bekloppten.

Elishas Familie kannte ich teilweise schon und daher wusste ich auch, dass Herzlichkeit und Familie in diesem Haus ganz groß geschrieben wird. Das gesamte Wochenende wurde ich mehr als eine Tochter behandelt, als ein Gast, was im Endeffekt auch den Abschied natürlich super schwierig machte, aber da bin ich ja (zum Glück) noch nicht.
Wir saßen noch lange am Abend zusammen, haben Cowboyfilme geguckt, über das Museum und die Ranch geredet und über die Dinge, die in den letzten 4 Jahren im Valley passiert sind.
Am nächsten Tag sind wir erstmal durchs Museum gelaufen und Elisha hat mir alles ganz genau erklärt. Eine ähnliche Tour hatte ich damals auch, allerdings mit je 2 Kinder an jedem Bein klebend, da ich mit der Grundschule hier war.
Traditioneller Goldschmuck
Nachmittags ging es rüber zur Ranch, die zwei sehr interessante Fakten zu berichten hat. Erstens ist sie aufgebaut wie eine alte Stadt im früheren Wilden West mit den ganzen Gebäuden in den u.a. auch die Ferienwohnungen für die Jäger untergebracht sind. Zweitens gibt es hier keinen Strom, was allerdings überhaupt nicht auffällt. Gekocht wird über Gas, Lampen werden ebenfalls mit Gas betrieben und wenn man Strom braucht, hat man einen großen Generator draußen stehen. Obwohl ich ja eigentlich ein Stadtkind bin und Elisha mich vorgewarnt hatte, dass es etwas anders wäre auf der Ranch, als anders wo, habe ich mich direkt in die Räumlichkeiten verliebt. Es ist halt nicht häufig so, dass man im Gefängnis einer alten Western Stadt übernachten kann.

Da die Haupteinnahmen neben der Betreuung der Jäger und den Touren im Museum aus der Hunde und Pferdezucht, sowie deren Training besteht, laufen überall ziemlich viele von beiden Sorten rum. Gezüchtet werden vor allem deutsche Schäferhunde, die von Elishas Schwester u.a. für das Militär trainiert werden.
Leider hatte ich nie die Möglichkeit ein eigenes Haustier zu haben, weshalb ich es immer sehr genieße welche um mich herum zu haben, auch wenn ich Pferde nicht wirklich als Haustier zähle, aber gut, hier mache ich mal eine Ausnahme.

Wo Pferde sind, sind natürlich Sattel und Trense nicht weit, also wurde nachmittags noch aufgesattelt und ein bisschen um die Range geritten. Westernreiten ist dabei durchaus angenehmer, als englisch aber bis ich das mal umgestellt hatte, hatten wir die Pferde auch schon wieder abgesattelt. Manchmal brauche ich halt mal meine Zeit, alte Frau ist schließlich kein D-Zug…

RV, Elishas Vater, drückte mir dann irgendwann noch eine Pistole in die Hand und sagte: „So, dann wollen wir doch mal sehen, wie gut du schießen kann.“ Tja wir sind doch immer noch in Amerika, in dem Land in dem man mit großen Messern am Gürtelbund im Walmart seine Wocheneinkäufe erledigt. Es ist halt doch etwas anderes, als in Deutschland.  Zum Glück sah ich nicht ganz so schlecht aus beim Zielschießen und konnte meine Luftgewehrkenntnisse aus dem letzten Cluburlaub anwenden. Es hat doch immer was an für sich, wenn man dem Animateur dann und wann zuhört.

Abends gab es dann Elchsteak, selbstgeschossen natürlich, aber das muss ich glaube ich nicht extra erwähnen. Ich habe das schon einmal gegessen, als ich damals in Colorado war, aber war alles andere als überzeugt davon, aber als guter Gast probiert man natürlich alles und was soll ich sagen: Dank ausreichend Knoblauch, Salz und Pfeffer schmeckte man kaum etwas anderes und das Steak war wirklich gut.

kurzes Highlight des Heimweges:
Das Denver Broncos Stadium
Der nächste Tag wurde zum Erkunden der Berge und zum Reiten genutzt. Da ich ja nur für ein Wochenende bleiben konnte und trotz aller Überredungsversuche ( „Wir brauchen eh immer Hilfe mit unseren Computern“) leider am Montag wieder Richtung Boise aufbrechen musste, ging der Sonntag natürlich viel zu schnell rum, aber das kennt, denke ich mal, jeder.  So hieß es für mich am Montagmorgen Abschied nehmen von Freunden, die für mich mehr wie eine zweite Familie sind und die es einem wirklich mehr als schwer machen, sie nicht zu mögen. Obwohl, eine Sache gibt es die ich zu kritisieren habe: RV hatte mir vorgeschlagen anstatt den Weg zurückzufahren, den ich gekommen war, sollte ich doch lieber über Denver und Cheyenne, Wyoming zurück fahren. Das wäre eine angenehmere Strecke, weil wegen nur Interstate und insgesamt auch schneller. Tja was soll ich sagen: Hätte sich die Landkarte mal lieber auf ihre Intuition verlassen und wäre durch Utah zurück gefahren. In Wyoming hatte mein kleiner Fiat leider arge Probleme gegen Windböen von über 80 km/h anzukämpfen, weshalb die Rückfahrt dann im Endeffekt mit kurzem Schläfchen und Zwischenstopp in einer Outlet Mall ca. 16 Stunden gedauert hat. Ziemlich hart, so etwas an einem Tag zu fahren, aber ich MUSSTE ja unbedingt dieses Wochenende nach Colorado.
Wenn ich mal überholt werde...


Mein Fazit: Ihr Lieben, ihr merkt es vielleicht schon daran, wie ausführlich geschrieben habe: Ich würde mich jederzeit wieder ins Auto setzen und darunter düsen. Es war eines der schönsten Wochenenden seit sehr langer Zeit, allein schon deswegen weil ich es mit Leuten verbringen konnte, die ich schon eine Ewigkeit mehr gesehen habe.

Natürlich hoffe ich, ihr hattet auch alle ein tolles Wochenende: Auf der Wiesn, auf den Canstatter Wasen , zu Hause beim örtlichen Oktoberfest oder wo auch sonst.


Ich werde mich jetzt wieder den wirklich spaßigen Sachen des Lebens zu wenden: Servern, Druckerstraßen und so weiter.


Howdy Cowboys, you take care!


To be continued...









Mittwoch, 1. Oktober 2014

Wenn die Bäume nackig werden. ..


Guten Abend sehr geehrte Leserinnen und Leser, 
endlich mal wieder neuer Gossip und der neuste Klatsch und Tratsch aus dem fernen Idaho. Nein, Idaho ist immer noch keine Stadt und ja ich bin immer noch in Boise, also in Amerika. 
So, here we go!

Erstmal das aller aller wichtigste: Ich hatte keinen Platten in den vergangenen Tagen! Absolut großartig, wenn man einfach so durch die Gegend fahren kann, ohne das man ständig den Reifen überprüfen muss. Danke lieber Fahrradgott, bist doch nicht so gemein, wie ich dachte!
Dann haben wir auch einen Wetterumschwung erlebt in den letzten Tagen. Statt den durchaus angenehmen 25-30°C und Sonnenschein hat es jetzt bereits zweimal geregnet und auf Einmal steht vorne eine 1 statt einer 2 bei den Temperaturen. Nicht immer, aber leider zu oft meiner Meinung nach. Herbst hat also nun auch Idaho erreicht und die Bäume haben sich mal wieder nackig gemacht. Wie schnell das immer geht, oder?! Also nicht nur, wie schnell die nackelig werden, sondern wie schnell das Jahr umgeht. Völlig verrückt. 
Trotz der etwas kühleren Temperaturen habe ich mich meiner Beachvolleyballtruppe angeschlossen, die 2x die Woche nach der Arbeit auf einem der zwei Volleyballplätze auf dem Firmengelände etwas Volleyball spielt. Habe ich eigentlich schon einmal über mein Firmengelände berichtet?! Es ist einfach mal üüüübertrieben. Das Büro an sich besteht aus 8 Gebäuden und steht in einem kleinem Park. Während der Mittagspause kann es auf den Wege im Park schon einmal etwas eng werden, Hinz und Kunz, äh nee Miller und Johnson, laufen dann hier ihre Runden und vertreten sich einfach nur ein wenig die Beine. Neben dem schönen Park mit Gasgrillstation( hallo, wie gut?!), Fitnessgeräten und Spielplätzen haben wir auch noch 4 Basketballplätze, 2 Baseballfelder und wie eben schon erwähnt, 2 Volleyballfeldern. Absolutes Highlight ist allerdings das Fitnessstudio mit eigenem Zumba, Yoga und Spinning Kurs. Da sagt noch einer, die Amerikaner seien nicht sportlich interessiert und faul... 
Wenn ich das mit unserem deutschen Office vergleiche.. ach nee lassen wir das, der Vergleich wäre sinnlos. 
Also, nach dieser kurzen Ausschweifung geht es wieder zurück zu den eigentlichen Ereignissen.. Mensch, dass wir immer so viel erzählen müssen, was gar nichts mit dem Thema zu tun hat. Obwohl, eigentlich ja schon!
Die Beachvolleyball Truppe besteht aus Arbeitskollegen, die alle ungefähr in meinem Alter sind. Angelockt werden viele von unserem Kapitän John mit Eiscreme oder diese Woche mit Kakao, es wird ja kälter. Ich gehe auch so dahin, auch ohne diese doch ganz nette Annehmlichkeiten! Auch wenn wir wirklich nur aus Spaß spielen und die Bälle nicht immer dahin gehen wo sie sollen, merke ich doch immer mehr, wie sehr ich diesen Sport vermisst habe. Während meines Schüleraustauschs in Colorado habe ich für die Schulmannschaft gespielt und den Sport lieben gelernt. Leider hatte ich anschließend in Deutschland mit dem anstehenden Abitur nicht wirklich Zeit neben dem Handball noch eine weitere Sportart auszuüben.  Man kann sich ja leider nicht teilen und jünger wird man ja auch nicht. 
 
Speaking off, ich war heute bei einem High School Volleyball Spiel. Es ist jetzt schon 5 verdammte Jahre, dass ich für meine High School die Bälle geblockt habe. Kinder, wie die Zeit vergeht, aber das sagte ich ja bereits. Es war auf jeden Fall cool, mal wieder ein Spiel live zu sehen, auch wenn die High School ungefähr 10x so groß war wie meine damals. 

Ansonsten ist wirklich NICHTS passiert.Doch wohl: Freunde der Nacht:  Ich habe angefangen zu lernen. Oh yes, ich fleißiges Bienchen habe es endlich mal geschafft meine Skripte aufzuschlagen! Die Uni kommt ja leider schneller wieder um die Ecke, als ich gucken kann und vor allem, als mir lustig ist.
 Lernerei erfordert natürlich auch immer Motivation. Diese gab es dann zwischendurch in Form von selbstgemachten Brownies. Die Inspiration dafür hatte ich mir während meines allwöchentlichen Supermarktbesuchs geholt. Dieses doofe Backregal ist aber auch strategisch ungünstig aufgebaut: Genau zwischen der Gemüseabteilung und den Kühlungen wimmelt es nur so von Donuts und Muffins und diesen unheimlich mega leckeren, schokoladenüberzogenen Zimtschnecken. An dieser Stelle wird auch einfach mal kurz der gesunde Aspekte bei Seite gelassen und eher an den Mitovationseffekt und an die Nervennahrung gedacht. Diese kleinen Schlawinerdinger, aber nun gut, meine Brownies waren auch klasse und haben die Nerven zwischen HTML und Softwareergonomie etwas beruhigt. Zweck erfüllt! 
Als kleine Belohnung nach einem kompletten Lerntag habe ich mich dann Samstagabend mal das erste Mal unters Partyvolk gemischt. Da ich beim Feiern weniger auf Bootyshakern ala Nicki Minaj stehe, sondern eher auf Musik ala Laidback Luke, Dada Life und Fedde LeGrand, schränkt sich die Palette der verschiedenen Partylocations hier in Boise leider enorm ein. Ich habe mich dann für eine Schaumparty in einer der weniger Elektro-Diskotheken entschieden, dem Revolution. Das Feiern in Amerika ist etwas komisch. Statt, dass man wie in Deutschland um 12 im Club aufschlägt ( alles andere ist verschenkte Zeit, wenn man mal ehrlich ist) , ist in Amerika die Party bereits um 2 Uhr zu Ende. Schluss aus, Micky Maus. Wie geht denn das? Tja, der frühe Vogel fängt den Wurm in dem Fall, also geht das ganze schon um 20 Uhr los. 
Zwar ging der ganze Schaumspaß nicht bis 23 Uhr los, aber hauptsache man ist um 20 Uhr schon im Club und fühlt sich wie die Oma vom Dienst. Hier kommt nämlich der nächste Unterschied. Die Partys in Amerika sind manchmal mit 16ner Partys in Deutschland zu vergleichen. Die 18-Jährigen kommen rein, bezahlen den vollen Preis und bekommen die Musik. Als 21-Jährige kann man dann auch was zu trinken bekommen. Bei Bierpreisen von $6 sag ich doch nicht Nein. 
Die Schaumparty an sich war irgendwie nicht so Meins. Einmal gehabt und nicht nochmal. Aber es gab auf jeden Fall genug Schaum. Er ging mir bis zum Po und wer mich und meine größe kennt, der weiß, dass das ziemlich weit oben ist. :) 
Um 12 bin ich dann nach Hause gefahren, so wie ca. 80% des Partymeute. Witzig eigentlich, dass ich nach Hause fahre zu der Zeit, wenn ich normalerweise erst losziehen würde. Irgendwie passt das nicht. Mal gucken wie es beim nächsten Partyabend wird. 



Zum Abschluss des heutigen, doch eher unspektakulären Blog-Eintrages wollte ich noch ein paar Bilder mit euch teilen. Für Amerika typisch lebe ich ja in einer Subdivision. Das sind kleine zusammengefasste Nachbarschaften, die meistens untereinander verbunden sind. Sieht ein bisschen aus wie in einem typischen Hollywoodstreifen. Okay, eigentlich sieht es genau so aus. Das Coole ist allerdings, wie ich finde, dass jede Neighbarhood, ihren eigenen kleinen, ja wie nennt man das? Eingang? Nee, das hört sich doof an. Naja, ihr seht es ja auf den Bildern. Edingburgh Place und Settlers Bridge sind direkt neben an und besonders die "Settlers Bridge" hat es mir angetan. Sehr niedlich, dieses kleine Wasserrad.
Neben dem kleinen Wasserrad, hat meine Nachbarschaft auch noch wunderbare Sonnenuntergänge. Mein Zimmer ist zur Westseite raus, sodass ich jeden Abend eine kleine Privatvorstellung von Mutternatur bekomme. Absolut traumhaft schön. 





So, Ende im Gelände. Tut mir Leid, dass leider nichts wirklich aufregendes passiert ist, aber glaubt mir: Mir tut es wirklich Leid! Ich würde wenn ich könnte, aber ich kann nicht. So heißt es doch immer, so schön oder nicht?

Ich werde mich jetzt noch etwas vors Fernsehen hauen. Dank Demand TV kann ich mir alle möglichen Serien OHNE Werbung ansehen. Ist vermutlich das absolute Highlight an meinem Zimmer, neben dem eigenen Fernseher und der Badewanne uuuund den Sonnenuntergängen. One Tree Hill und Gossip Girl habe ich schon durch, ich kleine Teeniegöre. Jetzt ist Breaking Bad dran.. 

Schönes langes Wochenede euch allen, weiterhin frohe Wasen und Wiesen Zeit und wenn ihr das alles nicht habt, dann wünsche ich euch einfach nur einen schönen Tag! 

To be continued...



Dienstag, 23. September 2014

Auf Kriegsfuß mit dem lieben Fahrradgott

Hallo Montag, tschüss Wochenende....

Kinder die Zeit vergeht schon wieder, es ist unglaublich. 
Eine Woche ist es nun her, dass ich meinen letzten Bericht geschrieben habe, also wird es denke ich mal wieder Zeit, für ein kurzes Statement zur momentanen Lage im fernen Westen der USA.

Da jetzt eine Woche lang nichts kam, könnt ihr euch vermutlich schon vorstellen, wie viele weltbewegenede Dinge in letzter Zeit hier passiert sind. Richtig, die Quote an Skandalen und unumgänglichen Ereignissen ging gegen 0.

Außer arbeiten und einem Footballspiel im örtlichen Park ist nicht wirklich was passiert. Hier ist vielleicht noch kurz zu erwähnen, dass ich es auf der einen Seite ganz süß fand, das die Jungs aus der (vermutlich 3. oder 4. Klasse) ihre eigenen Cheerleader gleichen Alters hatten, allerdings fand ich es auf der anderen Seite etwas komisch, das manche von denen noch nicht mal sich alleine anziehen können und ohne Mama irgendwas machen können. Ob das dann sein muss, dass man sie in die kurzen Cheerleaderuniformen steckt, ist denke ich jedem selber überlassen, aber aus meiner Sicht deutlich zu früh. Na ja, die Titans haben jedenfalls souverän gegen die Patriots gewonnen . Körperliche Überlegenheit würde ich sagen, waren der Hauptgrund, aber es kommt ja nicht immer auf die Größe an. 

Aber, lucky me, natürlich hat mich mein Fahrrad mal wieder nicht im Stich gelassen, also kann ich euch doch etwas erzählen: Ich bin Samstag, nach einer doch eher ruhigen Arbeitswoche mal wieder zu einer kleinen Radtour aufgebrochen. Wenn ich an dieser Stelle erwähne, das wir hier immer noch jeden Tag 30 Grad und Sonnenschein haben und ich diese Radtour dementsprechend in Top und Shorts angetreten habe, fühle ich mich schlecht, weil ich ja dank Internetz weiß, wie das Wetter in Deutschland ist. Aufgrund dieser feuchtfröhlichen Tatsachen, lasse ich diesen Fakt also dann mal völlig unkommentiert. 
Die Fahrradtour hatte in erster Linie ein Ziel: Ein Oktoberfest in einer Brauerei in der Stadt. Hörte sich ganz witzig an und ich dachte ein bisschen Heimatkult kann ja nicht schaden, richtig?
Ich verweise an dieser Stelle gerne nochmal auf meine Erfahrung mit dem "Kolsch" vom vergangenen Wochenende in McCall. Die Brauereikünste konnten also nur besser werden.


Zum Glück bin ich erst am späten Mittag aufgebrochen und habe so die ersten Rasensprenger mitbekommen. Der Besuch des Oktoberfests hat dann ganze 5 Minuten gedauert. Er ein trostloser Asphaltplatz, auf den man ein paar Bierbänke aufgestellt hatte und auf dem viele schon hart angetrunkene Menschen rumliefen... Musste ich nicht haben,

(Un-) Glücklicherweise liegt die Brauerei nur knappe 2 Fahrradminuten entfernt von der Mall. Mist! 
Na gut, bin ich also bummeln gegangen, habe ein bisschen Football geguckt und Leute beobachtet. Ich dachte, dass wäre ich Deutschland schon witzig, aber es geht nichts über eine amerikanische Großfamilie, 7 Personen, die zusammen in eine Mall gehen und die unbedingt zusammen bleiben wollen. Da hat natürlich vor allem Nathan, gefühlte 16 Jahre alt, was gegen. Wie uncool sowas sein muss, mit seiner Mutter in den Victoria Secrets Store gehen zu müssen, während der Papa mit dem kleinsten draußen wartet, weil " es soll doch eine Überraschung für deinen Vater werden". Die Bilder waren jetzt im nachhinein nicht ganz so schön, die ich in meinem Kopf hatte und eigentlich hatte ich auch etwas Mitleid mit Nathan, aber witzig war es schon, wie er da etwas verloren zwischen den ganzen gackernden Frauen stand. Gruß an dich an dieser Stelle, du hast dich tapfer geschlagen!


Nachdem sich dann die Kapazitäten meines Hermine- Rucksacks langsam dem Ende neigten, rief ich zum Aufbruch auf. Kurz durchgezählt: Lisa und ihr Rucksack: Alle da, dann kann es ja wieder ab nach Hause gehen. 
Ich, nun stolze Besitzerin 2 neuer Jacken, 2 Duftkerzen und mehrer T-Shirts sowie einiger fantastischer Kosmetikartikel, schwing mich also nun auf mein treuen Drahtesel und ritt gen Sonnenuntergang. Das tue ich immer. Mein Haus liegt im Westen von Boise und durch das hervorragende gradlinige Straßennetz in den USA, fahre ich immer dem Sonnenuntergang entgegen, wenn ich abends nach Hause fahre. Man muss ich ja bekanntlich auch mal über die kleinen Dinge im Leben freuen. :) 

 Da Samstag aber auch noch Football angesagt war und die ganze Stadt mal wieder im Ausnahmezustand war, weil die örtlich ansässigen Boise State Broncos gespielt haben, entschloss ich mich, noch was essen zu gehen und dort dann das Spiel zu sehen. 
Die Idee war so an sich ja auch echt gut, nur anscheinend war ich nicht die Einzige, die die hatte. Die ersten beiden Restaurants, die ich angesteuert habe, waren voll und hatten riesige Menschenmengen vor der Tür in einer gewissen Lauerstellung positioniert. Letzte Option vor einem der endlosen Fastfoodketten: Applebees.
Ein Tisch mit Blick auf drei Fernseher, ein kühles Bier, BBQ Rippchen und Kellnerinnen, die alles über Deutschland und deine Herkunft wissen wollen. Doch, ein angenehmer Ausklang eines doch eher anstrengenden Tages. 
Wie muss sich Nathan nur jetzt fühlen?!

Nach Speis und Trank und nach Ende des Football Spiels ging es dann weiter nach Hause. Knappe 10 Minuten musste ich noch fahren. Doof war nur das ich 2 Dinge bei meinem Abendessenzwischenstop nicht eingeplant hatte:
1) Es war nun mittlerweile nach 22 Uhr und auch in Idaho wird es mal dunkel. 
2) Natürlich hat ein amerikanisches Fahrrad in seiner Serienausführung kein Licht. Warum auch, die fahren ja eh nicht damit. 

Also fuhr ich nun mit Handytaschenlampe hinten am Rucksack zurück nach Hause. Kurz noch einen Zwischenstop beim Supermarkt gemacht, die Milch war alle und auf Müsli mit Wasser am Sonntagmorgen hatte ich definitiv keine Lust. Außerdem, dunkel war es ja jetzt eh schon. 

Glücklicherweise habe ich mir auf dieser Radtour mal wieder ein Platten gefahren, dieses Mal hat es allerdings den hinteren Reifen erwischt. Ist ja nicht so als wäre ich auf dieses Fahrrad angewiesen oder so...
Also heute wieder das gleiche Spiel wie letzte Woche: Ab zum Fahrraddoktor, Reifen mit spezial Anti-Plattengel auffüllen lassen und hoffen, dass es dann gut ist. Langsam nervt es ja doch etwas...


Diese Woche wird vermutlich ähnlich spannend. Ich befasse mich allerdings etwas intensiver mit der Urlaubsplanung und welche Ziele ich auf jeden Fall ansteuern möchte. Seattle und der Yellowstone stehen ganz oben auf meiner Liste. Habt ihr noch Vorschläge?

Ansonsten verabschiede ich mich jetzt und geh jetzt mit dem Fahrradgott schimpfen, dass er mich in letzter Zeit so hängen lässt.


To be continued.


Montag, 15. September 2014

Vom bayrischen Kölsch und dem amerikanischen Mittelmeer...

Freunde der Nacht... Habe ich mich eigentlich schon einmal darüber beklagt, dass das Wochenende viel zu schnell vorbei ist? Das kommt immer viel zu langsam daher geschlichen und dann sprintet das immer an einem vorbei. Unfassbar aber nun gut. Es ist also schon wieder Montag, ich sitze im Büro und freue mich schon wieder auf den Feierabend. Der ganz normaler Büroalltag also.

Statt mit dem Fahrrad die Stadt zu erkunden, bin ich dieses Wochenende mit dem Porsche meines Chefs ( mit samt Chef und seiner Gattin) nach McCall gefahren. Nein, meine werten Damen und Herren, es handelte sich dabei nicht um die 911 Version, bei der ich mich vermutlich aus Platzgründen mit meinem 1.86 m aufs Dach hätte kleben müssen. Nein, glücklicherweise handelte es sich um einen Porsche mitsamt Rücksitzbank UND Kofferraum, den Cayenne. 
Back to topic:  
 McCall ist ein typisches kleines amerikanisches Bergstädtchen ca. 2 Stunden entfernt von Boise. Für Amerikaner ein absoluter Katzensprung, für einen Deutschen völlig unverständlich wie man diese Strecke zwei Mal fahren kann innerhalb von 4 Tagen, weil man gucken muss ob (Originalzitat an dieser Stelle) "...das Bild auch zu Hause zu Kaminsims passt und vor allem zu den anderen Bildern, der Rahmen ist ja so speziell". Hallo Umwelt, wir reden dann in 20 Jahren nochmal miteinander. 

Nun gut, ich habe mich also trotz der Bedenken hinsichtlich der Umwelt angeschlossen. Immerhin haben wir eine Fahrgemeinschaft gebildet, mein schlechtes Gewissen war also etwas besänftigt. 
Die Fahrt führte durch die Berge im Norden vom Boise, die zunehmlich grüner wurden. Die Route führte entlang eines Flusses, dem Payette River, einem wahren Paradies für Rafting und Kayak Fans aus dem gesamten Bundesstaat. Lustig war allerdings, das vielen anscheinend erst nach der lustigen Flussfahrt aufgefallen war, dass man ja auch wieder irgendwie an seinen Ausgangspunkt zurückgelangen musste. So war die Straße an vielen Stellen gesäumt von Trempern, die triefnass auf Mitfahrgelegenheiten hofften um die verweisten Autos wieder zum Leben zu erwecken. Ein Spektakel, welches für viel Redestoff im Auto geführt hat. 
Auf so einer doch eher schon längeren Fahrt sind natürlich immer die Cops ein Thema. Wir haben zweimal den Town Cowboy von Horseshoe angetroffen, einmal auf dem Hinweg um 14 Uhr und einmal auf dem Rückweg um 21 Uhr, an gleicher Stelle, am Knöllchen verteilen. Idyllisch dieses Leben als Straßen Cop in Horseshoe,Idaho. Ich glaube ich schule um...

Durch die Berge fährt auch noch ein Zug, die Thunder Mountain Line. Obwohl, nein ich korrigiere, er kriecht wohl eher über die Schienen: Kaffeefahrt deluxé mit wunderschöner Aussicht , den ganzen lieben langen Tag lang, angefangen in Horseshoe mit unserem lieben Möchtegern Supercop, bis hoch nach Cascade. Patti, die Frau von meinem Chef hat mir erzählt, es würde sogar
Sonderfahrten mit diesem Zug geben, s.g. Clue Fahrten, benannt nach dem weltbekannten Spiel. Die Passagiere müssen dann also während der Fahrt Detektive spielen. Eigentlich ganz witzig, aber ich hätte mehr Angst, dass das Spiel zur Realität wird. Also doch lieber die Fahrgemeinschaft...

Nach 2 Stunden wirklich angenehmer Fahrt über Berg und durchs Tal, sind wir dann da. McCall ist wirklich traumhaft schön und perfekt gelegen. Die Stadt mit ihren knapp 1500 dauerhaften Einwohnern wird im Sommer und im Winter vom Saisontourismus heimgesucht. Schon alleine deswegen ist die Stadt gesäumt mit vielen kleinen Hotels, Motels und vor allem den ganzen "kleinen" Cabin, die sich um die Stadt herum verteilen. Das was ich unter einem Cabin (z. Deutsch: Wochenendhaus) verstehe, übertreibt der hier ansässige Amerikaner gerne mal wieder. Die meisten Häuser, die hier als "Wochenendhäuser gehandelt werden haben sicherlich über 300 m² Wohnfläche. Nicht ganz so schlecht wenn man bedenkt, dass dies ja nur die Zweithäuser oder womöglich noch Dritthäuser der Leute sind. Kinder, es geht definitiv schlechter... 
Allerdings muss man diese Zweithäuser immer gut verschließen, da wohl die Bären gerne mal die Küchen beherbergen und sich über die süßen Sachen hermachen. Irgendwie witzig die Vorstellung.
Nicht den Elefanten im Porzellanladen zu haben, sondern den Bären mit Omas Keramikschüssel rumhantieren zu haben... Lustige Vorstellung...

McCall ist aber nicht in erster Linie für seine SchickiMicki Society bekannt sondern für 2 andere Sachen:
1. Den See, an dem diese kleine Stadt liegt: wunderschön weitläufiges Bergpanorama, mit eiskaltem Wasser, was viele Wassersportler anzieht und natürlich so Sonnenanbeter wie mich. 
An dem kleinen, künstlich angelegten Strand gab es aber nicht nur die ein oder andere Augenweide zu bewundern, sondern auch ein paar Kunstwerke. Hier ist jetzt wirklich mal Ernst angebracht und kein Sarkasmus zu finden... Es befand sich u.a. eine  "Before I Die" Tafel dort, auf der jeder Besucher sich verewigen konnte. Eine wie ich finde sehr schöne Idee. 


2. Viele kleine Brauereien: Mein Chef ist ein großer Bierfan und probiert gerne neue Sachen aus. In McCall gibt es viele kleine private Brauerein und natürlich mussten wir dort auch in eine Brauerei mit angeschlossenem Resteraunt gehen, um ein Bier zu trinken. 
Als ich die Bierkarte las, direkt der erste Schmunzler: Kolsch und Dunkleweizen kommen mir doch extrem bekannt vor. Den nächsten Schmunzler gab es als ich die Beschreibung der einzelnen Biere las, aber seht selbst.
Besonders das Kolsch hatte es mir an getan. Jeder Kölner würde sich jetzt tierisch aufregen, wenn er ein Kölsch mit leichtem Weizeneinfluss trinken müsste. Aber ich dachte, dass kriegste sonst nirgendwo, das nimmst du.
Kurz noch den Altersnachweis erbracht, wobei kurz an dieser Stelle auch wieder relativ ist, weil ich ja nur einen deutschen Personalausweis habe und bis man darauf mal die Zahlen des Geburtsdatums gefunden hatte als kompetente Servicefachkraft... Aber das hatte Ingri, so hieß unsere Bedienung nämlich, wie ich später erfuhr , dann auch souverän gelöst, und so bekam ich dann tatsächlich ein Kolsch.  Den Geschmack würde ich jetzt als eher süßlich einordnen, halt eine Mischung aus Pilsbier und Weizen... Irgendwie kriegen die Amis mich nicht mit ihrem Bier, das war damals schon so mit dem pelzig ekligen Bah-Bud-Light Gedönse  und das war jetzt auch nicht anders. Es war okay, aber nicht mehr. Es wird also weiter gesucht. 

Nach der Brauerei sind wir dann nochmal runter zum See und etwas rumgelaufen und haben die Abendsonne genossen. Bei 28°C und Sonnenschein habe ich fast gedacht, ich wäre am Meer, aber halt auch nur fast... 
Wichtig ist allerdings auch noch, dass man beim überqueren der viel befahrenen Hauptverkehrsstraßen immer wert auf seine Sicherheit legt und den Kindern ein Vorbild ist. Zum Queren der Straße haben sich die Einwohner von McCall etwas was ausgefuchstes ausgedacht. Um Stromkosten zu Sparen und um wahrscheinlich den Touristen vom Einheimischen zu unterscheiden, sind an allen Fußgängerüberwegen, allgemein auch als Zebrastreifen bekannt, orangenen Fahnen angebracht. Diese soll man beim überqueren der Straße benutzten. Ein heiden Spaß für alle Beteiligten. 
Nach dem Spaß im Straßenverkehr haben wir dann noch etwas in der Abendsonne gesessen und Livemusik gehört von einer 2-Mann Band die auf einer Bühne vor rund, na gut sagen wir mal 15 Zuschauern gespielt hat. Eigentlich schade, aber dafür war die Atmosphäre echt super. Es gab einen Bierwagen, an dem die Techniker und der Bierverkäufer an sich vermutlich die besten Kunden waren und ein Baumstämme auf denen man sitzen konnte. Das alles in der Abendsonne... Freunde es kam mir vor wie einem super schlechten Western, aber es war trotzdem schön. 
Der Rückweg war dann eher ruhig und konzentriert. Wie in jedem Staat Nordamerikas ist in Idaho die Unfallquote mit Rehbeteildigung auch sehr hoch und auch wenn Tom Norweger ist und schmale, kurviger Straßen gewohnt ist, war ich doch froh, dass wir diese Quote nicht erhöht haben und die Rehe immer rechtzeitig gesehen haben. 


Ansonsten war das Wochenende eher ruhig. Es wurde gewaschen, geputzt, gelernt... Ich bin ja leider nicht nur zum Spaß hier und ab Mitte November ruft ja auch schon wieder die Uni. Superklasse wird das...nicht.


To be continued!