Freunde der Nacht, man wird nicht jünger.. Es ist und bleibt leider die traurige Wahrheit und auch ich entkomme dem Lauf der Zeit nicht, auch wenn ich nun knapp 8500 km entfernt wohne und 8 Stunde mehr Zeit habe als ihr. Ja ihr lieben Kobras, im Moment hat mein Tag mehr Stunden als euer, naja, eigentlich auch wieder nicht wirklich...Aber eine gute Sache gibt es ja doch am älter werden: Es sind schon wieder 4 Tage rum und es ist schon wieder Wochenende!!!
Auch wenn ich die letzten zwei Tage mit Migräne im Bett verbracht habe, freue ich mich doch riesig darüber, dass ich pünktlich zum Wochenende wieder fit bin. Dieses Timing ist einfach optimal. Auch wenn ich jetzt am Wochenende leider arbeiten muss, weil ich sonst mit meinen Projekten nicht durchkomme, aber nun gut... Man darf nie vergessen, dass es immer Menschen gibt, denen es wesentlich schlechter geht!!
Am Wochenende nimmt mich mein Chef mit in die Berge zum Wandern. Seit ich 2009 in Colorado zum Austauschjahr war, liebe ich die Berge und auch das Wandern. Ziemlich ungewöhnlich vielleicht für eine Stadtnase wie mich, aber ich wieso gewöhnlich sein?!
Die Berge in der unmittelbaren Umgebung von Boise haben eher Dühnencharakter und wecken daher nicht so mein Interesse, daher bin ich froh, dass Tom mich mitnimmt. Wenn es mit dem Auto schon 2 Stunden dauert, in diese Berge zu kommen, ist meine Motivation mit dem Fahrrad mich dorthin aufzumachen doch eher gering.
Tom ist Norweger, wie ich bereits zuvor schon einmal erwähnt habe und durchaus sehr erfreut darüber, dass er mal wieder mit Europäern im direkt Kontakt steht, außer nur immer übers Telefon. Er findet Amerika zwar super, aber manchmal fehle im doch die etwas forsche Art aus Europa... Danke nochmal für die Blumen an dieser Stelle oder auf Norwegisch: Ja, vet du meg godt...
Ansonsten war diese
Woche eher ruhig. Ich hatte jeden Tag einen Platten und heute Morgen habe ich es
aufgegeben den dämlichen Reifen immer wieder aufzupumpen und dann zu hoffen, dass es bis zur Arbeit hält. Das sind brutale 30 Minuten, die mir morgens an Schlafzeit geraubt werden und sowas lasse ich mir sicherlich nicht wegen eines platten Reifens entgehen. Also habe ich einfach heute Morgen das Fahrrad getauscht. Welch ein Genie doch manchmal in mir steckt. Noch ganz angetan von diesem doch insgeheimen Geniestreich düse ich also los zur Arbeit. Leider war dieser s.g "Geniestreich" meinerseits nur bedingt einer. Gründe dafür sind schnell gefunden. Bei dem Ersatzfahrrad, was mir meine Vermieterin Denise freundlicherweise geliehen hatte, handelte es sich um ein Beach Cruizer Fahrrad gefahren bin. Unter
diesem ach so coolem Fahrradnamen kann man sich eigentlich ein Hollandfahrrad
mit dem Gewicht eines Panzers vorstellen. Die Fahreigenschaften eines solchen
Kolloses sind, wenn man Mountainbikes und Rennräder gewöhnt ist, sagen wir mal
eher bescheiden, was ich im Folgenden kurz etwas näher erläutern möchte:

- Die Bremse: Rücktrittbremse! Freunde, da fehlt doch was vorne am Lenker und das merkt man spätestens wenn einem mal wieder jemand die Vorfahrt nimmt. Da dieses ja, wie bereits erwähnt, durchaus häufig vorkommt, auch hier gänzlich ungeeignet.
- Die Schaltung: 3 Gänge, hört sich erstmal nicht so schlecht an und ausreichend für die Stadt. Allerdings sprach ich ja bereits von den gewissen Panzer Eigenschaften und damit war nicht die Wendigkeit gemeint. Da geht leider nichts über den zweiten Gang und das auch nur im Stehen.
--> Hier kann ich es also vollends nachvollziehen, wenn mich die Amerikaner dumm angucken
- Der Look: Einzig der Look kann vollkommen überzeugen. Im schicken matt weiß mit roten Rosenaufklebern glänzt dieses Geschoß auf der Straße. Da ich aber in erster Linie ein Fahrrad brauche, was gut fährt und nicht gut aussieht, ist dieser Punkt für mich völlig sinnlos und daher von der Wertung ausgeschlossen
- Das Gesamtergebnis: Vom Gesamteindruck her doch ziemlich enttäuschend und es bestätigt sich doch mal wieder die allgemein bekannte Aussage: Es kommt auf die inneren Werte an und nicht aufs Äußere. Der Hinweg zur Arbeit war also gelinde gesagt eine Farce und hat einfach doppelt so lange gedauert wie sonst. Völlig verschwitzt und schnaubend kam ich dann also irgendwann im Büro an, wo mir mein Sitznachbar fast sein Asthmaspray angeboten hätte. Wie war das nochmal mit dem "man wird nicht jünger"?
Aber auch dieser Blog Eintrag wäre nicht vollständig ohne ein gepflegtes "Lucky Me". Den Panzer muss ich nur noch heute ausführen, denn wir haben gerade das andere Fahrrad reparieren lassen. Absoluter Luxus wenn man Arbeitskollegen mit einem Truck... Ja okay, ich gebe zu, es hat schon enorme Vorteile und ich muss nicht mehr mit einem Platten fahren!
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